Digital ohne Barrieren
- Einblick
- Ereignis
Eine Kooperation des offenen Innovationslabor JOSEPHS und der Bundesagentur für Arbeit — unterstützt durch uns mit einer barrierefreien Website.
In der vergangenen Woche haben wir still und leise Digital ohne Barrieren veröffentlicht. Die Microsite dokumentiert ein Kooperationsprojekt des JOSEPHS — das offene Innovationslabor mit der Bundesagentur für Arbeit, welches im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Wochen der digitalen Barrierefreiheit“ im vergangenen Jahr vorgestellt wurde. Der gute Zweck, noch dazu „vor unserer Haustür“, war uns ein Engagement über das reguläre Projektmaß hinaus wert.
Mit dem Projekt greifen die Partner eines der Ziele für nachhaltige Entwicklung, ein Sustainable Development Goal (SDG) der Vereinten Nationen auf: Ziel 10 fordert „weniger Ungleichheiten“ und lässt sich auch auf den Bereich der digitalen Barrierefreiheit übertragen. So möchte das Projekt zum Thema informieren, sensibilisieren und zum Aktivwerden anregen.
Die Ergebnisse der Kooperation sind dabei nicht nur auf der Webseite dargestellt: Auch vor Ort im JOSEPHS in der Nürnberger Innenstadt lassen sich einige davon live erleben und ausprobieren. So steht dort etwa GERT, ein gerontologischer Anzug für Tests zur Verfügung. Er simuliert Alterserscheinungen wie Seh- und Hörbeeinträchtigung, Mobilitätseinschränkungen und verminderte motorische Kontrolle und zeigt damit, welche Hürden bei der Bedienung digitaler Medien überwunden werden müssen.
Auch alle anderen Projektergebnisse finden sich auf der neuen Microsite, darunter die Aufzeichnungen der Vorträge, die während der Veranstaltungswochen von Partnern wie der INCLUSIFY AG, des Bayerischen Blinden und Sehbehindertenbundes e.V. und munevo angeboten wurden. Die Bundesagentur für Arbeit stellt ihren umfassenden „Aktionsplan Inklusion“ zum Download zur Verfügung.
Integrierte Vorlesefunktion
Auf der „Digital ohne Barrieren“-Website kommt auch unsere integrierte Vorlesefunktion speakable zum Einsatz, die wir anlässlich des ZABA-Projekts letztes Jahr entwickelt und als Open Source zur Verfügung gestellt haben.
Transkript: Deutsch (German)
Wir nutzen täglich digitale Angebote
Du recherchierst im Internet? Du versendest Sprachnachrichten mit deinem Handy? Du nutzt Navigations-Apps zur Orientierung? Oder du bedienst jeden Morgen das Touchpad deiner Kaffeemaschine?
Unsere speakable-JavaScript-Bibliothek greift ausschließlich auf Funktionalität zurück, die in allen modernen Internetbrowsern standardmäßig verfügbar ist. Zwar kommt die Sprachqualität nicht an das Niveau professioneller Anbieter heran, und wir können auch Fehlfunktionen nicht gänzlich ausschließen, jedoch ist die Nutzung komplett kostenfrei und datenschutzkonform, da keine Informationen an dritte Stellen übertragen werden.
Besucherinnen und Besucher, die durchweg auf Vorlesesoftware angewiesen sind, werden in vielen Fällen über eigene Software verfügen (sogenannte Screenreader), die auf ihren Computern oder Smartphones installiert ist. Sie benötigen und benutzen die integrierte Vorlesefunktion auf „Digital ohne Barrieren“ daher wohl eher nicht. Nützlich sein kann das Angebot aber beispielsweise für nicht-muttersprachliche Besuchende oder Menschen, die mit dem selbständigen Lesen auf der Website aus irgendwelchen Gründen überfordert sind und eine akustische Unterstützung begrüßen.
Für den guten Zweck
Obwohl sich unser Weg schon mehrfach mit dem des JOSEPHS gekreuzt hat — so waren wir vor der Eröffnung für die JOSEPHS-Website im Gespräch, und mit dem CoderDojo Nürnberg haben wir bereits mehrere Veranstaltungen dort durchgeführt —, waren wir nicht unmittelbar in die Themenwochen letztes Jahr eingebunden. Umso mehr haben wir uns nun über die Gelegenheit gefreut, zusammen mit dem Team um Lena Jäger, Dr. Christoph Daiberl und anderen zur Online-Dokumentation beitragen zu können. Wenn schon unser Lieblingsthema Barrierefreiheit „vor der Haustüre“ gespielt wird, dann müssen wir natürlich unsere Finger im Spiel haben. Und so war es für uns selbstverständlich, dass wir bei der Konzeption, beim Design und bei der barrierefreien Umsetzung der Website nicht besonders gründlich auf unsere Stundenzettel geachtet haben (wenn überhaupt). So klein, wie das Ergebnis vielleicht ist, so fein finden wir es am Ende auch. Danke an alle Beteiligten — es ist eine gute Sache!