Ein neues Lebensgefühl
Ich wurde gefeuert und bin glücklich.
Noch vor wenigen Tagen hätte ich mir folgende Wortpaare nicht vorstellen können:
Arbeit + Vertrauen, Kaffe + umsonst, Pause + Reden, Chef + Mitarbeit, Arbeit + Musik, Arbeit + Skype, Büro + Gemütlich, Arbeit + Motivation, Aufstehen + Vorfreude, Arbeit + Reden, Arbeitszeit + flexibel, Türschlüssel + Vertrauen, Arbeit + Anerkennung, Umgangston + jovial, Arbeit + Spaß...
Doch dann wurde ich gefeuert.
Und mit etwas Glück fand ich nach einigen zähen Wochen ohne Ziel vor Augen den Weg als auszubildender Mediengestalter ins tollwerk.
Dass ich semi-professionell Comics zeichne, Schlagzeug spiele, Fan von Hannover 96 bin, gerne koche und noch viel lieber fast alles esse, dafür hatte sich bei meiner alten Arbeit niemand interessiert.
Und hier? Nach den ersten paar Tagen habe ich zum ersten Mal das Gefühl gehabt, dass Arbeit tatsächlich etwas ist, worauf man sich freuen kann. Nur der Atmosphäre wegen konnte ich stundenlang ohne abzuschweifen Aufgaben am Computer erfüllen, die ich bei meinem altern Arbeitgeber lust- und ziellos vor mir hergeschoben hätte. Und der Aspekt, dass Berufsschule und Arbeit für mich einstmals zwischen Not und Elend zu wählen bedeutete, erübrigt sich nun auch...
Natürlich werde ich das mit guter Mitarbeit und hoher Lernbereitschaft vergelten müssen. Aber Motivation dafür sollte, da bin ich mir sicher, mehr als genug da sein.